DEUTSCHER TANZPREIS 2019

Gert Weigelt erhält den Deutschen Tanzpreis 2019

Gert Weigelt hat sein Leben dem Tanz gewidmet. Als Tänzer arbeitete er mit Choreograf*innen wie Hans van Manen, Jerome Robbins, Jiří Kylián, Kurt Jooss, Glen Tetley und Birgit Cullberg. Nach seiner Tänzerkarriere und dem Studium der künstlerischen Fotografie begleitete er mit der Kamera die herausragenden Choreograf*innen unserer Zeit, wie Pina Bausch, Hans van Manen, Maurice Béjart, Susanne Linke, William Forsythe, Gerhard Bohner oder Martin Schläpfer. Weigelts Arbeiten sind nicht allein Dokumente des Tanzes, sie sind eine eigene Kunst. In ihnen werden äußere Form und innere Bewegung offenbar. Sie sind eine Feier der Bewegung und der Körper. Sie sind eine Feier des Tanzes, der immer wieder neue Perspektiven bietet, das Verborgene, Unentdeckte für uns sichtbar werden lässt. Im Moment des Bildes scheinen die Bühne, der Fotograf und die Kamera eins geworden, um die Seele des Tanzes festzuhalten – für einen Augenblick. Mit seinen Arbeiten hat Weigelt der flüchtigen Kunstform Tanz den Weg bereitet in Publizistik und Medien, mithin auch in die digitale Welt. Er stellt die Tänzer*innen ins Zentrum seiner Werke, rückt jene ins Bild, die den Tanz erst erschaffen – mit ihrer Anmut und Leidenschaft, Grazie und Energie, mit Sex-Appeal und Strenge.

 

 

Ehrung für herausragende künstlerische Entwicklung 2019

Ehrung 2019 für herausragende künstlerische Entwicklungen in sozialen und partizipativen Projekten des Tanzes

Jo Parkes ist Tanzkünstlerin. Seit 17 Jahren initiiert und leitet sie partizipative Tanzprojekte (Community Dance), innovative Kunstprojekte mit Teilnehmer*innen ganz unterschiedlicher sozialer oder kultureller Herkunft. So entstand auch JUNCTION, ein Programm von Tanz und Videoworkshops in vier Berliner Unterkünften für geflüchtete Menschen. Motiviert von der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Teilhabe an Kunst und insbesondere zeitgenössischer Tanzkunst hat und dass Tanz ein Erfahrungsfeld bietet, in dem individuelle wie auch soziale Themen auf einer ästhetisch-expressiven Ebene bearbeitet und gestaltet werden können, hat sie mit verschiedensten Gruppen gearbeitet, vor allem solchen, die sozial wie politisch benachteiligt und vernachlässigt werden. Die künstlerischen Projekte von Jo Parkes vermitteln in außerordentlich eindrucksvoller Weise, wie Tanz in unsere Gesellschaft hinein wirken kann. Sie stehen exemplarisch für viele Entwicklungen des „Community Dance“ in Deutschland und für das gesellschaftliche Engagement der Protagonist*innen des Tanzes.

 

 

Ehrung 2019 für herausragende künstlerische Entwicklungen 2019

Ehrung 2019 für herausragende künstlerische Entwicklungen im zeitgenössischen Tanz

Die Tänzerin und Choreografin Isabelle Schad studierte klassischen Tanz in Stuttgart und tanzte für zahlreiche Choreograf*innen. Seit 1999 produziert sie ihre eigenen choreografischen Arbeiten – an der Schnittstelle zwischen Tanz, Performance und Bildender Kunst. Isabelle Schad ist eine Körperforscherin. Die Suche nach den inneren Bewegungsimpulsen, nach dem, was sich im Körper bewegt, bildet dabei den Anfangspunkt ihrer Choreografien. Damit ist der Körper nicht Werkzeug für choreografische Figuren oder eines bestimmten Ausdrucks. Er durchläuft ständige Metamorphosen, wird beobachtet und immer wieder neu ins Spiel gebracht. Ihr Tanz und die Körper ihrer Tänzer wollen weniger ein festes Bild, eine klare Form des Ausdrucks geben, sie lassen eher uns erleben, wie aus Bewegungen die künstlerische Form wird. Und wenn diese Prozesse auf die Tänzer*innen übertragen werden, entstehen zugleich ganz neue Formen des kollektiven Arbeitens. Dieser besondere Schaffensprozess hat den zeitgenössischen Tanz der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst. Die Arbeiten von Isabelle Schad sind hierfür herausragende Beispiele.
 

Programmheft Deutscher Tanzpreis 2019

Festschrift Preisträger Tanzpreis 2019

Festschrift Tanzpreis Ehrungen 2019

Preisträger:innen vergangener Jahre

2023

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2021

2020

2019

2018

1983-2016