Dr. Mariama Diagne

Mariama Diagne (Dr. phil.) ist Tanz- und Theaterwissenschaftlerin.

Tänzerisch ausgebildet am Dance Theatre of Harlem in New York City nahm sie nach der beruflichen Tanzpraxis das Studium der Theater-, Medien und Musikwissenschaften an der Universität Bayreuth auf und schloss mit Master und Promotion in Tanzwissenschaften an der Freien Universität Berlin ab. 2019 erschien ihr Buch Schweres Schweben, in dem sie Qualitäten der Schwerkraft kontextualisierte und der Bewegungssprache Pina Bauschs gegenüberstellte. Ihre Studie wurde mit dem Tiburtiuspreis der Berliner Hochschulen (2019) und dem Tanzwissenschaftspreis NRW (2021) ausgezeichnet.

Nach Forschung und Lehre in Berlin (FU) und Wien (mdw), forscht sie seit 2022 mit dem Unterprojekt „Dekolonisierende Interventionen in Choreographien der Diaspora“ im Teilprojekt B02 "Intervenierende Choreographien: Formate und Praktiken der Dekolonisierung und der Ökologie" im Sonderforschungsbereich 1512 „Intervenierende Künste“ an der Freien Universität Berlin. In ihrer Arbeit untersucht sie die Verflechtung von Theorie und Praxis und legt ihren Schwerpunkt auf Fragen zu subalternen Perspektiven und Praktiken von (De-/Rekanonisierung). Mit poetologischem Ansatz und anti-kolonialen Re-Lektüren der Kulturgeschichte widmet sie sich den Verfahren eines diasporischen Schreibens in der Spannung zwischen Kanon und Gegenwart der (darstellenden) Künste und ihrer gesellschaftlichen Verortung. Als freie Dramaturgin begleitet sie Kunstschaffende in Performance und Text (u.a. am Ballhaus Naunynstraße Berlin) im Kontext anti-kolonial postmigrantischer Perspektiven.

Von 2019-2023 leitete sie den Vorstand der Gesellschaft für Tanzforschung (gtf), ist seit 2019 Mitglied im Steering Board des NFDI4C für die Performing Arts, seit 2022 Mitglied der UNESCO-Kommission für nationales immaterielles Kulturerbe.

 

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